Der dämliche Kleinlein erklärt Kosten

Ich mag Damen (auch wenn ich privat die Beziehung beim eigenen Geschlecht suche). Mit Damen verglichen zu werden, empfinde ich eigentlich als charmant! Wirft mir Herr L. aber „Dämlichkeit“ vor, will er zum einen ausdrücken, dass ich nicht mehr ganz bei Verstand bin und zum anderen unterstellen, dass die Damenwelt per se etwas beschränkt ist.

Worum es geht? Der leicht erregbare Herr ärgert sich, dass ich behaupte, dass ein Versicherer auch mal höhere Provisionen an Vermittler zahlen könnte, ohne dass das die Kunden belastet. Er sitzt dem Fehlschluss auf, dass mit einer höheren Vergütung für Versicherungsvermittler automatisch auch die Kostenbelastung für den Kunden steigt.

Für einen in Versicherungsdingen nicht vorgebildeten Menschen klingt der Fehlschluss logisch. Bekommt der Vermittler statt 1.000 Euro Provision nun 2.000 Euro, dann steigen doch die Kosten, oder?

Versicherer kalkulieren aber anders. Beispiel: Ein Vertrag, in den über 30 Jahre jeden Monat 300 Euro eingezahlt werden sollen. Über das Zillmerverfahren werden nun 2.700 € an Abschlusskosten eingerechnet.

Jetzt muss der Vertriebsvorstand entscheiden: Gebe ich dem Vermittler 2.000 Euro und nehme nur 700 € für „interne“ Abschlusskosten? Gebe ich dem Vermittler 1.000 € und lasse 1.700 € im Unternehmen? Oder bin ich besonders gierig, stecke erst mal die 2.700 € ein und bezahle dem Vermittler gerade mal Mindestlohn? (Letzteres ist laut Herrn L. ja auch zuweilen der Fall!).

Die Kostenbelastung bleibt für den Kunden aber immer gleich! Die Höhe der Provision richtet sich nach den internen Kosten (oder der Gier) des Unternehmens.

Ich habe diesen Sachverhalt einer mir bekannten Dame erklärt und sie hat es verstanden. Vielleicht ist Herr L. nun auch gleichermaßen „damenhaft“ und versteht nun etwas besser, wie das mit den Kosten funktioniert?

PS: Da ich recht bald mal mit dieser Dame auf Franziskus‘ Spuren pilgern gehe, wird es ab nächster Woche etwas ruhiger auf meinem LinkedIn-Kanal.