Ich habe jüngst beklagt, dass bei der Generali-Riester-Rente entweder die Vermittler zu ungeschickt sind, die Verträge in angemessener Zeit zu verkaufen oder aber das Produkt zu kompliziert ist. Ich tendiere zu letzterer Erklärung. Warum?
Im Produktinformationsblatt wird schnell auffällig, wo die Komplexität bei der Generali liegt! Beim Kostensystem wimmelt es nämlich nur so von ungefähren Angaben. Ein Teil der monatlichen Verwaltungskosten bemisst sich etwa auf „maximal 0,03 %“ der vereinbarten Beiträge. Klingt wenig. Sind 30.600,00 € vereinbart, dann belaufen sich diese Kosten schon auf 110,16 € pro Jahr. Zusammen mit dem „festen Eurobeitrag“ von 72,00 € landet man dann schon bei 182,16 € an Verwaltungskosten. Immerhin mehr als zwei Monatsbeiträge.
Dazu kommen noch Kosten von „maximal“ 0,49 % des „gebildeten Kapitals“, pro Monat! Nach 20 Jahren, wenn laut PIB ein „Übertragungskapital“ von 25.539 € besteht, sind das schon 125,14 € im Jahr – also knapp 1.500,00 € Extrakosten! Zusammen mit den anderen Verwaltungskosten also maximal knapp 1.700,00 €. Es werden aber nur 1.020 € im Jahr eingezahlt!
Der Riester-Vertrag macht dann Verlust.
Da braucht ein Vermittler viel Zeit, um dem Kunden einen potenziellen „Verlustvertrag“ schmackhaft zu machen. Nur wenn er ihn hart und sehr lange bearbeitet, gibt es die Unterschrift. Der Vermittler hat dann für wenig Geld viel geackert, der Kunde bekommt einen Vertrag mit Verlustoption und die Steuerzahler fördern das Ganze. Wer gewinnt? Die Generali!
PS: Es gibt aber immerhin ein Trostpflaster für die Vermittler: In den Verwaltungskosten sind vermutlich auch schöne Bestandsprovisionen einkalkuliert! Und mit denen wird die Beratung der Kunden während des Vertragsverlaufs bezahlt. Denn in die Abschlusskosten dürfen diese laufenden Betreuungen ja gar nicht einkalkuliert werden.
Hier das PIB des Generali-Riester